Vielleicht liegt es am Multi-Media-Stress, vielleicht ist es ein Trend. Aber neu ist es sicher nicht: Das Buchteln. Eine Sonderform von Segelreisen. Und tatsächlich ein kleines Abenteuer.
Buchteln?
Zugegeben, der Begriff klingt nicht geläufig und in unseren Ohren weckt er Assoziationen, mit denen diese besondere Reiseart gar nichts zu tun hat.
Beim Buchteln geht es vor allem um die Naturverbundenheit und damit indirekt auch darum, den Alltag wirklich einmal hinter sich zu lassen.
Kein Segelrevier der Welt eignet sich für das Buchteln besser, als die kroatische Küsten- und Insellandschaft in der Adria. Soviel steht schonmal ganz sicher fest.
Die Grundlagen des Buchtelns
Die Grundidee des Buchtelns basiert darauf, eine Woche lang an Bord einer Segelyacht zu verbringen, die Natur in ihrer Ursprünglichkeit zu genießen und die Zivisilation mit all ihren Vor- und Nachteilen einfach zu ignorieren.
Konkret bedeutet dies: Wir steuern mit unserem Segelboot während unserer Segelwoche keine Häfen an. Wir essen nicht in großen Restaurants und verbringen die Abende auch nicht in einer Strandbar mit Diskjockey. Stattdessen ankern wir in einsamen Buchten und genießen das Zirpen der Grillen. Wir lauschen dem Meer. Wir beobachten den Verlauf des Mondes am wolkenlosen Himmel. Und wir sehen die Milchstraße mit bloßem Auge über uns.
Buchteln ist Abschalten
Nicht nur gestresste Manager und Dauer-Dienstreisende schätzen das Buchteln. Auch immer mehr Familien sehnen sich danach, das Handy einmal nicht zu laden und den Laptop zuhause zu lassen.
Der Verzicht auf Rummel, Bespaßung und Konsum führt uns in wenigen Stunden zu einer Natürlichkeit und Ruhe, die wir zuhause und im Beruf heute nicht mehr erleben können.
Klar, der Verzicht auf wundervolle Uferpromenaden nimmt uns auch das Vergnügen, spontan in einer Konoba mit Blick auf den Hafen Platz zu nehmen oder ein Eis auf die Hand zu genießen.
Aber dieses Buchteln schenkt uns dafür etwas ganz anderes: Ruhe, Besinnung und vor allem Eigendynamik! Statt uns von fremden Einflüssen lenken zu lassen, entwickeln unsere Gäste beim Buchteln eigene Interessen.
Auch seglerisch betrachtet durchaus spannend
Das Buchteln bietet auch seglerisch einige spannende Aspekte. Doch auch die bestimmt natürlich die Crew.
Allen voran steht die Frage, in welcher Bucht die nächste Übernachtung stattfinden soll. Klar ist beim Buchteln vor allem eins: Ein Hafen oder ein überfülltes Ankerbojenfeld soll es nicht sein. Denn sonst haben wir ja womöglich eine Privatparty am Abend auf dem Nachbarschiff. Und genau das gilt es beim Buchteln zu vermeiden.
Auf Segeltörns, bei denen wir bewusst buchteln, spielt die Kartographie also eine ganz zentrale Rolle. Und auch hier gibt es Spielwiesen: Unsere Crews können nämlich die Mindestanforderungen an die nächste Übernachtungsbucht auch selbst definieren…
So bekommt der Segelspaß eine ganz andere Bedeutung, wenn die Crew vorab definiert:
- Keine Konoba in der Bucht
- Keine Ankerbojen in der Bucht
- Maximal zwei weitere Schiffe in der Bucht
- Kein Hafen und kein Anlegesteg in der Bucht
Zugegeben: Diese Kriterien sind streng limitierend und teilweise gar nicht vorhersehbar. Doch wer glaubt, das sei in der Hochsaison gar nicht möglich, der muss umdenken: Viele Segler suchen für den Abend die gemütliche Konoba und steuern deswegen immer die gleichen Hotspots an. Deswegen gibt es typische Liegeplätze, an denen es von Mai bis Oktober immer voll ist und die zuvor genannten Kriterien nie erfüllbar sind.
Aber es gibt eben auch diese Buchten, an denen alle Segler vorbeifahren, weil sie in der Bucht dahinter ihr Seelenheil vermuten.
Auch für unsere Skipper eine Herausforderung
Natürlich, es liegt ja auf der Hand: Segelcrews, die jeden Abend (z.B. auf unserer Nordroute) einen anderen Hafen ansteuern möchten, machen es unseren Skippern leicht: Sie rufen vorab im Hafen an, reservieren einen Liegeplatz und müssen nur noch anwenden, was wir ihnen im Hafenmanövertraining beigebracht haben.
Für routinierte Skipper ist das, wie für den Vielfahrer das Einparken im Parkhaus. Jedes Mal ein wenig anders, aber doch irgendwie gelernt und „von der Stange“.
Ganz anders das Buchteln: Denn beim Buchteln fängt die Herausforderung mit dem Ankern an.
Nicht jede Bucht ist ausreichend tief, um einen Bodenkontakt zu vermeiden. Ein klares Ausschlusskriterium!
Anders sieht es aus, wenn die Bucht eine sehr hohe Wassertiefe aufweist und die Ankerkette gar nicht ausreicht, um Halt auf Grund zu finden. Je nach Art und Beschaffenheit der Bucht ist es aber dennoch möglich, eine solche Bucht zum Übernachten zu nutzen: Ein gezielt gesetztes Netz aus Landleinen ist für die meisten Crews eine durchaus spannende Erfahrung. Und: Sie ist quasi die Garantie für eine Alleinlage!
Ganz besonders für das nächtliche Ankern geeignet sind aber auch kleine unbewohnte Inseln, wenn man in ihrem Windschatten ein passendes Plätzchen findet. Denn hier muss es gar keine Bucht sein. Im Gegenteil: Gerade weil es keine Bucht gibt, kommen die meisten anderen Segler nicht auf die Idee, hier überhaupt den Anker zu werfen…
Gute Vorbereitung ist alles
Segelcrews, die mit uns buchteln gehen wollen, brauchen vor allem eins: Gute Vorbereitung!
Drei Aspekte sind von zentraler Bedeutung:
- Abstimmung mit der Crew
- Der zentrale Einkauf zu Beginn des Segeltörns
- Weitsicht in der Planung
1. Abstimmung mit der Crew
Nichts ist schlimmer als das: Die eine Hälfte der Crew möchte unbedingt Buchteln, die andere Hälfte möchte jeden Abend in einer Konoba sitzen und andere Menschen kennenlernen.
Mitsegler, die gerne buchteln wollen, sollten dies daher gleich bei der Buchung ihrer Segelreise klar adressieren. Wir sind spezialisiert darauf, die richtige Crew für Dein Vorhaben zu finden und sorgen auch dafür, dass Du einen Skipper an Bord hast, der die Besonderheiten des Buchtelns aus dem Effeff beherrscht.
2. Der zentrale Einkauf zu Beginn des Segeltörns
Es geht leider kaum ohne: Wer eine Woche lang von Vorräten leben möchte, der muss zu Beginn kräftig einkaufen gehen und dabei auch gut planen. Einmal das Bad in der Menge nehmen und mit vollen Einkaufswagen zum Ablegesteg zu kommen, ist leider unverzichtbar.
Doch mit einer gut vorbereiteten Einkaufsliste ist auch das kein Problem. Man muss eben hier und da auch mal damit rechnen, dass es doch eine kleine Zwischenmahlzeit mehr geben könnte… und wer das beherzigt, der kann beruhigt eine Woche lang buchteln und auf die Zivilisation verzichten.
Crews, die nicht nur die ersten zwei oder drei Tage frisches Fleisch genießen wollen, sorgen auch unterwegs für Nachschub: Mit der richtigen Angelausrüstung und Erfahrung im Ausnehmen von Fischen lässt sich an Bord ein hervorragendes Abendessen zaubern, das den kulinarischen Genüssen in einer Konoba oder Traverne in nichts nachsteht (Achtung: Der Erwerb eines Angelscheins für Kroatien ist Aufgabe des Anglern und kann heute bequem digital von zuhause aus erfolgen).
Und 2022 hatten wir sogar eine Buchtel-Crew an Bord, die ihren ultrakompakten Gasgrill (Knistergrill) extra aus Deutschland mitgebracht hatte, um damit am kleinen Sandstrand frische Ćevapčići zu grillen…
3. Weitsicht in der Planung
Das Buchteln erfordert vor allem Weitsicht in der Planung. Klar, das betrifft vor allem den Lebensmitteleinkauf, die Beachtung von Mindesthaltbarkeitsdaten und die Reihenfolge, in der bestimmte (frische/verderbliche) Lebensmittel an Bord zubereitet werden müssen.
Doch das ist nicht alles. Es geht auch darum, die Segelyacht entsprechend vorzubereiten. Genügend Gas für den Herd an Bord zu haben, gehört genauso dazu, wie die Kontrolle der Frischwassertanks oder das Einpacken zusätzlicher Landleinen. Auch gutes und vor allem aktuelles Kartenmaterial ist beim Buchteln essentiell: Denn einige Buchten liegen so versteckt hinter kleinen Inseln, dass es dort tatsächlich keinen Handyempfang gibt.
Auch aus medizinischer Sicht macht es Sinn, beim Buchteln strategische Überlegungen anzulegen. Gerade dieser Teil kann sehr bequem von zuhause aus erledigt werden. Eine kleine Bordapotheke dabei zu haben, ist Aufgabe der Crew – denn wir kennen nicht alle Wehwehchen unserer Gäste. Hinzu kommt: Medikamente sind nur begrenzt haltbar und mögen starke Sonneneinstrahlung und hohe Temperaturen nicht. Trotzdem haben wir von Stuis Törns natürlich immer einige Basics an Bord. Doch mitdenken und Vorausplanen ist beim Buchteln doch stärker erforderlich, als bei klassischen Segeltörns.
Das Buchteln klingt spannend für Dich?
Dann bist Du bei Stuis Törns genau richtig! Zahlreiche Segelreiseanbieter haben häufig wechselnde Skipper mit weniger langer Erfahrung. Wir segeln seit 35 Jahren in der kroatischen Küstenlandschaft und haben schon so manches Mal in einsamen Buchten übernachtet.
Mit Tipps und Tricks, aber auch basierend auf unserer Erfahrung, wird das Buchteln mit Stuis Törns zu einem einzigartigen Erlebnis. Oft wachsen beim Buchteln die Crews noch stärker zusammen, als dies schon auf klassischen Segeltörns geschieht.
Und es wäre doch traumhaft, in die verdutzten Gesichter Deiner Freunde zu schauen, wenn Du mal wieder gefragt wirst: „Und, was machst Du dieses Jahr in Deinen Ferien?“ und Du gezielt antworten kannst: „Ich gehe buchteln“…
Übrigens...
Im Prinzip kann nahezu jeder Segeltörn in Kroatien zu einem Buchtel-Törn avancieren. Doch es gibt Reviere und Routen die dafür besonders geeignet sind.
Unser Tipp: Lasse Dich von uns beraten. Auf der Messe oder gerne auch am Telefon.
P.S.: Nur noch dieses Wochenende gelten unsere Frühbucherrabatte!
