Von Split/Trogir über Korčula nach Dubrovnik segeln
Du träumst von einem Urlaub, bei dem Du jeden Morgen am gleichen Tisch in der Hotelbar sitzt und auf den Pool schauen kannst? – Dann bist Du hier bei dieser Törnvorstellung falsch. Oder etwa doch nicht?
In den folgenden Minuten möchten wir Dir einen Segeltörn vorstellen, der Dich begeistern wird. Er führt Dich von Split über Korčula nach Dubrovnik (oder umgekehrt) und ermöglicht es Dir, jeden Morgen am gleichen Tisch Dein Frühstück zu genießen und dabei jeden Morgen auf den gleichen, riesigen Pool schauen zu können. Wir nennen diesen Pool aber nicht „Schwimmbecken“, sondern „Adria“… 😉
Törnvorstellung: Split – Korcula – Dubrovnik
Doch bevor wir einsteigen, starten wir doch einmal mit dem „Management Summary“ – also der kurzen Zusammenfassung: Dieser Segeltörn ist das Herzstück unserer Streckentörns und ist bei unseren Gästen seit vielen Jahren sehr beliebt. Zwei Jahre lang haben wir ihn wegen Corona nicht anbieten können. Umso mehr freuen wir uns, diesen Törn dieses Jahr wieder anbieten zu können.
Von Split (dem Herzstück der mittel-dalmatinischen Region, Weltkulturerbe: Palast Diokletians) geht es in Tagesschlägen über die Lavendelinsel Hvar nach Korcula (Geburtsstadt von Marco Polo). Und, obwohl man von dort am liebsten gar nicht mehr weg möchte, segeln wir weiter zur voll bewaldeten Naturparkinsel Mljet, wo wir z.T. hinter vorgelagerten Inselchen in einem Fjord-ähnlichen Gewässer zwischen den Wäldern kreuzen. Dubrovnik erwartet uns nach einem weiteren Tagesschlag mit seiner faszinierenden Altstadt. Und zwischendurch haben wir Zeit genug, um Städte zu erkunden, Inseln zu entdecken oder in einsamen Buchten einfach ins Wasser zu springen und unseren Pool ausgiebig zu genießen.
Das klingt spannend für Dich? Dann steigen wir jetzt ein...
Streckentörn
Schon einige Mitsegler haben uns am Ende dieses Törns davon berichtet, dass sie vor der Buchung vor allem Sorge wegen der An- und Abreise hatten. Und haben dann selbst schallend gelacht.
Das möchten wir gerne erläutern: Der One-Way-Törn hat natürlich einen entscheidenden Nachteil: Man startet und landet nicht am gleichen Flughafen. Die klassische Flugbuchung in einem Schritt ist also nicht möglich. Doch sind wir ehrlich: Auch bei jedem Flug, bei dem Lande- und Startflughafen identisch sind, müssen wir einen individuell passenden Flug finden. Wir buchen sie nur zusammen in einem, haben aber schon seit Jahren keinen Preisvorteil mehr daraus.
Dass Lande- und Startflughafen nicht identisch sind, führt bei den meisten unserer Gäste dazu, dass sie gar nicht mehr darüber nachdenken, ob sie nicht doch besser mit dem Auto anreisen. Klar, das geht, weil man auch auf dem Landweg zurückreisen kann. Aber der richtige Charme liegt doch eher darin, dass man die echte Ferienzeit vor Ort viel besser nutzen kann, um tatsächlich jeden Tag etwas Neues zu entdecken und an keinem Tag an der gleichen Stelle zu sein.
Denn sind die beiden Flüge einmal gebucht, braucht es vor Ort nur zweimal ein Taxi oder einen Bus. Sowohl in Split, als auch in Dubrovnik gibt es Beides zuhauf, sodass tatsächlich kein Problem entsteht. Besser noch: Niemand braucht für diesen Segeltörn teure Parkgebühren für sein Auto zu bezahlen. Da sind zwei Taxifahrten schnell finanziert. Und der angebliche Nachteil entpuppt sich schnell als echter Vorteil.
Split: Auf den Spuren des römischen Kaisers Diokletian
Der Flughafen von Split liegt zwischen Split und Trogir. Welch ein Zufall! Und ganz ehrlich: Dieser Streckentörn ist auch deswegen so beliebt, weil es sich förmlich anbietet, einen oder zwei Tage vor Törnbeginn in Split zu landen und zuerst die kleinere Stadt Trogir auf eigene Faust zu entdecken. Ein Hotelzimmer für eine Nacht ist schnell gefunden und gibt jedem Gast die Chance, diesen Segeltörn gleich mit zwei Highlights zu beginnen.
Viele unserer deutschen Kunden kennen vermutlich den „Jadebusen“. Eine Ausbuchtung des Meeres ins Landesinnere bei Wilhelmshafen. Zwischen Trogir und Split gibt es eine ähnliche Ausbuchtung des Meeres, die das mediterrane Klima beider Städte positiv beeinflusst und für sehr stabiles und wenig rauhes Wetter sorgt. Sieht man von den direkten Hafenlagen einmal ab, so ist dieser Meereskessel auch sehr beliebt bei Delphinschulen. Gerade Jungtiere haben wir hier schon oft beobachten können.
Mehr als nur alte Mauern
Wer an Split denkt, dem wird vermutlich als erstes die riesige Festungsmauer rund um die Altstadt einfallen, die bis heute in einem sehr gut erhaltenen Zustand ist und vier Zugangstore zur Altstadt miteinander verbindet:
- Porta Ferrea (das eiserne Tor)
- Porta Aenea (das bronzene Tor)
- Porta Argentea (das silberne Tor)
- Porta Aurea (das goldene Tor)
Split verbindet auf besondere Art und Weise seine geschichtsträchtige Vergangenheit (Julius Cäsar war es, der die illyrische Hafen- und Festungsanlage Salona zu einer römischen Kolonie erklärte) mit den Genen einer hochmodernen Stadt. Der Spagat zwischen antik und modern gelingt Split, wie kaum einer anderen Stadt. Nicht umsonst wird sie als „Juwel der Adria“ bezeichnet.
Nach Zagreb ist Split die zweitgrößte Stadt Kroatiens und hat damit auch wirtschaftlich eine hohe Bedeutung. Auch kulturell ist sie bedeutsam, weil hier traditionelle Feste und modernste Events abwechselnd stattfinden und die Stadt immer wieder in ein ganz anderes Flair einfärben. Gerade der internationale Tourismus, der schon lange vor dem Jugoslawienkrieg geboomt hat, hat modernste Hotels zutage gefördert und international inspiriert.
Mitten in der Altstadt steht der Diokletianpalast – ein majestätisches Bauwerk, das bis heute in bestem Zustand ist und von der UNESCO zum Weltkulturerbes erklärt wurde. Ab Mittag wird es hier gerade in den Sommermonaten recht voll, weil jeder Reiseführer zu Recht sagt: „Wer Split besucht, muss den Diokletianpalast anschauen.“ Wir empfehlen unseren Gästen daher zwei Dinge:
- Der frühe Vogel frisst den Wurm: Wer morgens vor 9 Uhr vor Ort ist, hat mehr vom Besuch.
- Wochenende meiden: Wir haben unsere Segeltörns extra so gelegt, dass ein Besuch an Wochentagen möglich
Der Diokletianpalast
Der wohl größte Irrtum rund um den Diokletianpalast ist folgendes: Der Diokletianpalast ist kein kirchen- oder schlossähnliches Gebäude! Die in nur zehn Jahren erbaute Palastfläche ist mehrere Fussballfelder groß und umfasst zahlreiche Gebäudeteile. Jene, in denen der Kaiser selbst seinen Altersruhesitz eingenommen hat, aber auch jede, wo die Heerscharen seiner Bediensteten gewohnt und gearbeitet haben.
Der Diokletianpalast ist also eine schier unglaubliche Anzahl an Gebäuden und Gemäuern, die das Stadtzentrum von Split ausmachen. Der kaiserliche Palast ist streng nach römischen Bauwerksregeln aufgebaut: Rechteckiger Gebäudekomplex mit 180 mal 215 Metern Außenlänge. Vier große Ecktürme und jeweils vier kleinere Wehrtürme an den vier Mauern.
Zusammen ist dies eine Kombination einer luxuriösen Villa (Sommerresidenz und Alterssitz des Kaisers bis zu seinem Tod) und eines römischen Militärlagers (Castrum), das innen durch zwei Hauptstraßen in vier Teile aufgeteilt ist. Der südliche Teil des Palastkomplexes war für den Kaiser reserviert, während der nördliche Teil für Soldaten und Dienern genutzt wurde.
Nachhaltig beeindruckend...
Beeindruckend sind die bis zu 18 Meter hohen Mauern des Palastes. Und es lohnt tatsächlich, sich etwas Zeit mitzubringen und sich ruhig einmal auf eine der vielen Stufen an den Gebäuderändern zu setzen und das Leben in dieser pulsierenden Stadt an sich vorbeiziehen zu lassen.
Eine Besonderheit ist das Café Luxor in der Mitte des Palastes. Klar, es ist auf der einen Seite eine typische Touristenfalle. Optimal positioniert und irgendwie so gar nicht typisch kroatisch. Aber auf der anderen Seite kommen hier verschiedene Musiker her, die mit sanften Klängen zum Verweilen einladen und diesem Palast ein ganz besonderes Flair einhauchen. Spontan würden wir vielleicht vorbeigehen – aber wer einmal eine Stunde dort verbracht hat, der will irgendwie nochmal dahin…
Wir stechen in See
Mit bleibenden Eindrücken im Gepäck starten wir Richtung Süden. Unsere Fahrt unter Segeln führt und ganz grob auf die beiden zentral vor Split gelegenen Inseln, Šolta und Brač. Da viele Touristen als Tagesgäste diese beiden rund 20 km von Split entfernten Inseln ansteuern, fahren wir recht häufig durch die schmale Meerenge zwischen beiden hindurch und nehmen Kurs auf die Lavendelinsel Hvar.
Riesige Lavendelfelder in ihrem Inland haben sie berühmt gemacht. Viele Urlauber verbringen hier die gesamten Ferien. Aber da die Insel schon weiter weg vom Festland liegt, gibt es hier bereits weniger Tagesgäste. Die Uhren laufen hier langsamer. So intensiv, wie der Lavendel duftet, so intensiv sind auf Hvar auch die Farben. Das Meer wirkt hier besonders klar und blau und sogar das Gras an der Uferpromenade strahlt so intensiv, wie man es sich im heimischen Garten nur wünschen kann. Die exponierte Lage und der leichte Wind schaffen ein besonderes Klima und erlauben es uns, Festung und Stadtmauern aus dem 13. Jahrhundert zu erkunden.
Doch auf unserem Törn wird es noch einsamer. Noch naturverbundener. Noch sagenumwobener.
Die Seeräuber-Insel
Unser Ziel ist die Insel Šćedro. Nur 2 km breit und rund 6 km lang. Recht zentral zwischen Hvar und Korčula gelegen, spielt Šćedro touristisch betrachtet, keine Rolle. Zu klein und rein gar nicht an regelmäßig verkehrende Schiffsverbindungen angebunden, ist hier vieles Natur pur. Für uns als Segler jedoch ist sie ideal: Je nachdem, wie man zählt, bietet die Insel rund 20 Buchten. Und damit hat sie mehr Buchten, als es Menschen gibt, die auf der autofreien Insel ihren festen Wohnsitz haben.
Kein Wunder, dass sich hier Seeräuber und Piraten pudelwohl gefühlt haben: Geschützt gelegen zwischen zwei großen Inseln, ausreichend schlecht einsehbare Buchten und keine nennenswerte Bevölkerung machten Šćedro zu einem idealen Versteck.
Findige Kroaten haben sich den Spuk vergangener Zeiten zu Nutze gemacht. Hier gibt es die Möglichkeit, in Strandbars zu Abend zu essen, wo der Chef persönlich mit Augenklappe, Kopftuch und Säbel die Gäste bedient. Und am Ende des zumeist aus gegrilltem Fisch und frischen Brot bestehenden Mahl, zahlt man keine Rechnung, sondern muss sich freikaufen…
Korčula
Die Insel Korčula gehört für uns bis heute zu einer der spannendsten Inseln. Die recht schmale, aber knapp 50 km breite Insel lässt sich nämlich gut in zwei Teile teilen: Während die Westhälfte grün, wasserreich und von der Land- und Forstwirtschaft geprägt ist, ist die Osthälfte eher karg und trocken. Im Osten befindet sich auch die Stadt Korčula, während im Westen das Klima eindeutig milder ist.
Während auf den Bergen (höchster Berg ist der Klupca mit 568 m über N.N.) im Winter durchaus für ein paar Tage Schnee liegen kann, ist der Sommer (gemessen am Breitengrad und den in Split oder Dubrovnik vorherrschenden Temperaturen) ausgesprochen mild. Nur selten steigt das Thermometer über 25 Grad. Und das liegt an den vielen verschiedenen Winden, denen Korčula regelmäßig ausgesetzt ist; Bora, Mistral und Schirokko lassen es gar nicht zu, dass sich die Hitze allzu lange staut.
Dass in der Stadt Korčula auch das angebliche Geburtshaus von Marco Polo stehen und zu besichtigen ist, passt zu den Mythen, die sich um die Seefahrerei ranken. Dass es bis heute keinen echten Beweis dafür gibt, dass Marco Polo tatsächlich hier geboren wurde, tut dem Reiz, den dieses kleine Detail einer eh schon abwechslungsreichen Route zusätzlich spendiert, keinen Abbruch.
Mljet
Die nur drei Kilometer breite und rund 37 km lange Insel Mljet ist vielen unserer Mitsegler vom Namen her kein Begriff. Dabei ist sie die grünste und zugleich waldreichste Insel Kroatiens, Manche Reiseführer bezeichnen sie gar als „Schönste Insel im gesamten Mittelmeerraum“. Und trotzdem ist sie ein Geheimtipp.
Die Nymphe Calypso, die der Sage nach den schiffbrüchigen Odysseus hier verführt und sieben Jahre lang gefangen gehalten haben… Die gleichnamige Höhle lässt uns eintauchen in die Geschichte.
Nationalpark Mljet
Der riesige Nationalpark, der beinahe die gesamte Insel umfasst, lockt täglich viele Besucher an. Große Touristen-Katamarane steuern die Insel nach nur zweistündiger Fahrt an. Mit unseren Segelyachten können wir dem Tourismus entweichen und dank niedrigem Tiefgang herrliche Buchten ansteuern, die nur auf dem Wasserweg erreicht werden können, aber eben für große Schiffe nicht zugänglich sind.
Das viele Grün und die hügelige Landschaft vermitteln hier ein Fjord-ähnliches Gefühl. Eine Besonderheit in Kroatien, die wir sonst nur beim Wechsel nach Montenegro (vgl. entsprechende Törnbeschreibung) so ähnlich erleben dürfen.
Dubrovnik
Dubrovnik ist die „Perle der Adria“ und sicherlich die Stadt Kroatiens, die jeder Kroatienreisende einmal selbst erlebt haben sollte. In unserem Törnbericht Montenegro – Dubrovnik haben wir ausführlich über diese Metropole berichtet. Darum fassen wir uns hier kurz:
- Sponza-Palast
- Rektorenpalast
- Kirche des Hl. Blasius
- Placa Stradu
- Hafengelände
- Altstadt
- Stadtmauer
- u.v.m.
Ein Segeltörn für Kroatienliebhaber
Dieser Segeltörn ist selbst für uns als langjährige Kroatiensegler immer wieder ein echtes Highlight. Er verbindet so herrlich abwechslungsreiche Einrücke miteinander, dass wir für das Jahr 2022 entschieden haben, diesen Törn ausschließlich als 10-Tages-Törn anzubieten.
Klar, man könnte die gleiche Strecke auch in einer Woche absolvieren, aber dann wären eben diese kleinen Abstecher, die Badepausen in den malerischen Buchten oder der Zwischenhalt an einem alten Schiffswrack in einer Bucht von Šolta nicht möglich. Mit 10 Tagen Dauer haben wir viele Freiheiten und können Land und Leute, Kultur und Kulinarik genießen. Und ein weiterer Vorteil kommt hinzu: Wir sind nicht darauf angewiesen, die An- und Abreise an den verkehrstechnisch am stärksten belasteten „Bettenwechsel-Samstagen“ zu erledigen, sondern können bequem (und zumeist günstiger) auf Wochentage ausweichen.