Der Begriff „Kojencharter“ sorgt gerade bei Segelneulingen immer wieder für Verwunderung. „Eingefleischten Hasen“ hingegen sagt der Begriff sofort etwas. Doch fangen wir vorne an: Das Wort „Kojencharter“ ist ein zusammengesetztes Nomen. Es besteht aus „Koje(n)“ und „Chartern“. Und zumindest im Deutschen steht bei zusammengesetzten Nomen der wichtigere Wortteil hinten.
Selbst Chartern?
Obwohl es im Wort „Kojencharter“ gar nicht steht, denken viele Segelneulinge, man müsse das Boot zum Mitsegeln selbst chartern – also selbst ausleihen. Aber das ist gar nicht der Fall.
Bei unseren Mitsegelnreisen stellen wir die Segelyachten und Katamarane zur Verfügung. In der Regel sind es unsere eigenen Segelyachten, wie z.B. die beliebte Kreole, mit der wir diesen Sommer sehr abwechslungsreiche Törns im Süden Kroatiens anbieten, während der andere Teil unserer Flotte im Norden (Region Pula) das beliebte Inselhopping anbietet.
Der Vorteil für die Mitsegler: Sie brauchen selbst weder Segelerfahrung noch irgendeinen Segelschein. Denn wir stellen nicht nur die Segelyacht zur Verfügung, sondern auch die verantwortlichen Skipper, die das Segelboot steuern und mit der Crew die exakte Route abstimmen.
Eine Koje chartern?
Die nächste Frage, die uns immer wieder gestellt wird, ist, was genau man denn bei einem solchen Mitsegeltörn nun bucht.
Hier ist es ganz einfach: Jede Segelyacht hat (bedingt durch Bauform und Größe) eine bestimmte Anzahl an Kojen. Kojen sind dabei die einzelnen „Hotelzimmer“, die überwiegend aus zwei Liegeplätzen (also zwei Matratzen), in die Bordwand eingelassenen Schränken und Staufächern, zumeist seitlichen Fenstern und nach oben hin zu öffnende Lüftungsluken bestehen.
Man könnte also das Kojenchartern auch mit „Hotelzimmer mieten“ vergleichen. Und das macht durchaus Sinn: Es gibt nämlich die Doppelkoje mit zwei Liegeplätzen und die Einzelkoje mit einem Liegeplatz.
Im Gegensatz zu den meisten Hotelzimmern haben die Kojen an Bord von Segelyachten jedoch überwiegend kein in die Koje integriertes Bad oder gar Toilette. Das ist bauartbedingt und hat gerade dort, wo es im Sommer auch etwas wärmer wird, einen entscheidenden Vorteil: Die räumliche Trennung von Nasszellen und Schlafkojen wirkt sich nicht zuletzt positiv auf das Schlafklima aus, weil so Feuchtigkeit und Gerüche aus der Schlafkoje ferngehalten werden. Auch ein nächtlicher Toilettenbesuch stört so weniger.
Übrigens: Wie im Hotel auch, gibt es an Bord von Segelyachten die Möglichkeit, eine Einzelkoje zu buchen, zu zweit eine Doppelkoje zu buchen, aber auch alleine eine „Doppelkoje zur Einzelnutzung“ zu buchen.
Wie schaut es aus mit den Nasszellen?
Auch hier ist das wichtigste Wort „bauartbedingt“. Nasszellen gibt es an Bord von Segelyachten kombiniert (Waschbecken, Toilette und Dusche in einem) oder auch separat. Es gibt Segelyachten, die für jede Koje eine Nasszelle an Bord haben und genauso gibt es auch Segelyachten, die immer für zwei Kojen eine Nasszelle bieten, dafür aber z.B. die Toilette von der Dusche trennen.
Die Yachtdesigner probieren immer wieder neue Konstellationen aus. Gerade aber in der warmen Jahreszeit befindet sich die wichtigste Dusche nicht im Bootsrumpf, sondern hinten, also am Heck. Denn das Heck ist der klassische Einstieg in die Segelyacht. Und zwar am Hafen, am Bootssteg, aber auch wenn wir zum Schwimmen in einer Bucht das Segelschiff verlassen haben.
Dann finden wir am Heck unserer Segelyachten einen kleinen Duschschlauch, der an unsere Süßwasseranlage angeschlossen ist und es uns erlaubt, nach dem Schwimmen das Salzwasser abzuspülen, bevor wir uns abtrocknen.
Übrigens: Die meisten unserer Gäste nutzen während der Sommermonate kein einziges Mal die in den Nasszellen verbauten Duschen. Warum? Weil sie morgens, mittags, nachmittags und abends exakt an der Stelle, wo wir gerade mit unserem Törn sind, einfach ins Wasser springen und sich dort erfrischen. Natur pur!
Kojencharter kurz erklärt
Der Begriff „Kojencharter“ steht damit für die praktische Idee des Mitsegelns. Du buchst Dir einfach die Anzahl an Schlafplätzen, die Du benötigst und verbringst mit uns eine tolle Woche an Bord. Alles, was kompliziert und aufwändig erscheint (Reservierung einer Segelyacht, Buchung von Liegeplätzen, genug Frischwasser und Benzin in den Tanks oder vorgekühlte Kühlschränke) übernehmen wir für unsere Crews.
Du kannst an Bord also genießen und das Meer von der anderen Seite aus entdecken. Du brauchst kein Handtuch, um Dir am Strand einen guten Platz zu reservieren, sondern Du liegst bei uns an Deck immer in der ersten Reihe… und ein SUP haben wir meistens auch an Bord…