Ein gemütlicher Start
Unsere Ostroute ist eine wahre Genießertour. Deswegen starten wir diese Route meist gemütlich und sorgen dafür, dass unsere Gäste am Samstag bei Ankunft erst einmal ankommen. Ankommen an Bord und ankommen in Kroatien. Einem Land, in dem es nicht immer so hektisch ist, wie in weiten Teilen Deutschlands.
Zusammen mit der Crew entscheiden wir am Nachmittag, ob wir abends noch auslaufen oder lieber die Nacht im Hafen verbringen. Wenn wir auslaufen, wählen wir ganz bewusst eine sehr kurze Strecke. Diese führt uns in eine nahegelegene Bucht oder zur Cactus Bar – einem Kleinod, wo wir unter einem Dach sitzen können, aber fensterlos quasi mitten in der Natur sitzen und es z.B. leckere Burger zu Essen gibt.
Die erste Nacht an Bord
Ob in unserem Ausgangshafen Medulin, vor den Insel Ceja oder in einer kleinen Bucht um die Ecke: Die erste Nacht hat immer etwas Besonderes, weil sich unsere Gäste erst daran gewöhnen müssen, dass es in Kroatien deutlich früher dunkel wird, als in Deutschland, Österreich oder der Schweiz. Dafür erwarten uns meist herrliche Abende an Bord, bei denen wir das Wetter prüfen und dann gemeinsam den weiteren Törnverlauf planen.
Die Ostroute beginnt
Am Sonntagmorgen beginnt unser Törn richtig. Oft starten wir gleich früh morgens. Zwischen den Inseln Bodulas, Ceja und Fenera steuern wir hindurch auf die südöstliche Spitze Istriens, wo wir zwischen den beiden kleinen Inseln Levan und Levanic hindurch fahren, um danach in nordöstliche Richtung abzubieten. Grober Kurs: Rijeka.
Auch wenn wir die malerische Stadt Rijeka meist gar nicht ansteuern, dient sie uns als Ziel für die Peilung. Gleich zu Beginn kommen wir an malerischen Buchten auf der Festlandseite vorbei, von denen jede einzelne zum Baden, Schnorcheln und Plantschen einläd. Auch die Erkundung mit dem SUP oder dem Dingi ist eine spannende Option für eine Frühstücks- oder Mittagspause auf See.
Gerade Segeleinsteiger schätzen diese Route, weil rechts und links immer wieder Land in Sichtweite ist und bedingt durch Festland und Inselkette sowohl der Wind als auch der Wellengang weniger intensiv ist, als er zeitgleich auf der Nordroute zu erwarten wäre.
Die zweite Nacht
Jeder Segeltörn ist anders und immer gibt es individuelle Wünsche der Crew, die wir sehr gerne erfüllen. Trotzdem gibt es gerade in der zweiten Nacht sehr oft einen Lagerplatz in der Nähe von Koromačno Beach. Die Halbinsel mit dem Wurmfortsatz in südwestliche Richtung bietet einfach tolle Badebuchten und ist selten mit vielen Booten gefüllt.
Crews, die abends lieber ein Fischrestaurant besuchen, sind beim Sveti Mikula Fish Restaurant bestens bedient. Es ist mit einem kleinen Fußmarsch vom Strand aus zu erreichen und bietet herrlichen Fisch auf einer schönen Terrasse. Fangfrisch versteht sich. Auch dort lässt sich herrlich ankern.
Wenn der Tag erwacht...
…steuern wir gerne die lange Küste der Insel Cres an, an deren Küste, es unzählige Stellen gibt, die zum Sprung ins erfrischende Nass einladen. Die Insel Cres, mit der gleichnamigen Inselhauptstadt, hat eine bewegte Geschichte hinter sich. Sie gehörte mal zur Republik Venedig, später dann zu den französisch besetzten Illyrischen Provinzen, noch danach zu Österreich-Ungarn, wurde im 1. Weltkrieg von Italien erobert, fiel dann im 2. Weltkrieg in die Hände der deutschen Armee, um anschließend Kroatien und somit dem damaligen Kroatien zugerechnet zu werden. Die Insel ist so voll von griechischen, römischen und byzantinischen Spuren und nicht nur optisch hinreißend schön, sondern auch geschichtlich-kulturell spannend.
In Cres-Stadt laden Bistros, Cafés, Restaurants, Pizzerien, Museen, Strandbars und vieles mehr zum Verweilen ein. Aber gerade in der Corona-Zeit bevorzugen viele Gäste eher die ruhigen Ecken der Insel. Manchmal haben wir auch Glück und erhalten Besuch von einem Fischer mit seinem Motorboot, sodass wir an Bord selbst frischen Fisch zubereiten können.
Ein besonderes Highlight auf diesem Ost-Törn ist die Blaue Grotte bei dem verschlafenen Bergdorf Lubenice. Nachfolgend zeigen wir Euch einen kleinen Film, der den Abstieg vom Ort Lubenice hinunter an den Strand als Wanderung empfiehlt. Wir steuern die Bucht natürlich mit der Segelyacht an, sodass es nicht erforderlich ist, eine Wanderung zu machen. Aber: Nicht erforderlich, heisst ja nicht, „nicht möglich“. Denn während unsere jungen Gäste gerne rund um die Grotte tauchen und springen, haben wir schon manche Crew erlebt, die extra für einen Café oder ein kühles Getränk nach oben gewandert ist. Warum auch nicht. Allerdings empfehlen wir dringend festes Schuhwerk. Die Route ist für Flipp Flopps leider nicht geeignet.
Übrigens: Je nach exakter Törnroute bieten wir den Besuch der blauen Grotte auch gerne zum Törnende an (oder auf der Rückroute ein zweites Mal). Darüber entscheidet natürlich die Crew zusammen mit dem Skipper. Direkt an der Grotte gibt es übrigens keine Restaurant und auch keine Bar. Crews, die hier nächtigen wollen, dürfen also selbst den Herd anschmeißen und etwas Kulinarisches vor malerischer Karibik-Kulisse zaubern.
Vielfalt und Entspannung rund um die Insel Cres
Über die Insel Cres könnten wir noch Vieles schreiben, aber das Gefühl, das die Insel mit ihren wunderschönen Strandabschnitten vermittelt, lässt sich kaum in Worte fassen. So wundert es uns nicht, dass es Crews gibt, die das Segeln eher gemütlich angehen lassen und mehr Wert auf Wasserspaß legen. Für die ist Cres ein Paradies, weil die Insel nicht so überlaufen ist, wie z.B. die dahinter befindliche Halbinsel Krk. Mehr Eindrücke liefert das nachfolgende Video.
Auf geht's: Von Cres nach Krk - Inselhüpfen pur
Frühmorgens starten wir und frühstücken an Bord. Bei oft leichtem Wind steuern wir um die Nordspitze der Insel Cres und nehmen Kurs auf die Halbinsel Krk. Der Wind füllt die Segel, aber die Teller bleiben auf dem Tisch, sodass wir an Bord frühstücken können und dabei die Küstenlandschaft mit ihren Hügelketten beobachten können. So schön kann Urlaub sein. Mitsegeln ist eben ganz entspannt und abwechslungsreich und spannend zugleich – für Jung und Alt.
Wir steuern grob Malinska-Dubašnica an, die uns nächstgelegene Stadt auf der Halbinsel Krk. Da Krk vom Festland aus mit dem Auto erreichbar ist und deutlich mehr Städte besitzt, als die längere, aber flächenmäßig kaum kleinere Insel Cres, gibt es hier deutlich mehr Tourismus. Das zeigt sich auf den ersten Blick an größeren Häfen, mehr Touristen, zahlreichen Strandbädern, aber natürlich auch einer viel größeren Auswahl an Restaurants und Bars.
Die Crew und die persönlichen Vorlieben entscheiden hier, ob wir „unter die Leute“ gehen oder die „einsame Bucht“ ansteuern. Auf jeden Fall lohnt es sich, am frühen Morgen einen Hafen anzusteuern, denn auf der Insel Krk gibt es an eigentlich jedem Hafen tolle Bäckereien, die uns herrlich frisches Brot anbieten. Und ob wir das dann im Hafen zu uns nehmen oder auf dem Meer einfach die Segel einrollen und ein Frühstück fernab vom Trubel genießen, entscheiden wir spontan nach Lust und Laune.
Zwischen Punat und Cres passieren wir Plavnik
Plavnik ist eine kleine Insel, die nur wenig besiedelt ist, aber direkt zwischen Krk und Cres liegt. Viele Motorboot-Besitzer aus Krk und Kornic und Punat fahren tagsüber hinüber, um dort auf weniger Menschen zu treffen, als auf der Halbinsel Krk selbst.
Wir fahren meist winkend vorbei und genießen das ruhige Wasser zwischen den Inselgruppen. Dabei halten wir Kurs auf die Südspitze von Cres, an deren Ostküste wir nun schnurstracks gen Süden segeln. Der Wind und unsere Startzeit am Morgen bestimmen heute, wie weit wir vorwärts kommen. Nach einem eher gemächlichen Start unserer Ostroute müssen wir heute Seemeilen machen, um noch mehr Inseln entdecken zu können.
Dabei steuern wir auf Mali Losinj bzw. Ilovik zu, wobei wir Ilovik auf diesem Törn streckenmäßig nicht mehr erreichen (vgl. dazu unsere Südroute). Ganz oft treffen wir auf dieser Route auf Delphine, die unsere Segelyacht für eine Seemeile begleiten und uns transparent machen, wie wichtig es ist, eine intakte Natur zu haben und selbige zu pflegen.
Mali Losinj - Paradies auf Erden
Mali Losinj gehört zweifelsfrei zu den schönsten Inseln Kroatiens. Sie kombiniert duftende Kräuter und unzählige Blumen. Sie ist nicht so überlaufen, wie andere Inseln, aber trotzdem erschlossen und bietet nette kleine Cafés und sagenhafte Bar’s und Restaurants. Wer frischen Fisch mag, ist hier genau richtig. Tolle Salate, aber auch leckere Pommes und handgerollte Ćevapčići gibt es hier in kleinen Lokalen ohne großen Rummel. Wie landschaftlich schön die Insel ist, zeigt unser nächster Film.
Wenn wir extrem gut in der Zeit liegen und an den ersten beiden Tagen nicht zu ausgiebig die malerischen Buchten genossen haben, dann gelingt und ganz selten noch ein Abstecher nach Susak machen. Ein weiteres Kleinod im Mittelmeer, das gemacht zu sein scheint, für einen Filmklassiker, der erst noch geschrieben werden muss.
Besonders in der Abendsonne zeigt sich die grüne Insel in ihrer ganzen Pracht. Wenn wir wirklich einmal vor die Wahl gestellt würden, auf welcher einsamen Insel wir den Rest unseres Lebens verbringen wollen, würde Susak vermutlich ganz weit vorne rangieren.
Über die Insel Unije zurück Richtung Medulin/Pula
Die kleine Insel Unije ist anders. Sie ist weniger schroff und steinig. Sie ist grün und erinnert hier und da an die friesischen Inseln. Doch dann kommt wieder eine Steilküste und wir sind direkt im typischen Mindset der kroatischen Inselwelt. Egal, wie man Unije sieht, ist Unije irgendwie einzigartig. Ein wenig, wie vom anderen Stern. Hier regiert der Ruhepuls und Hektik kennt man hier nicht. Ein idealer Ort, um Kroatien für immer ins Herz zu schließen und einzigartige Bilder im Kopf zu verewigen.
Über das offene Meer zur Südspitze Istriens
Eine ereignis- und abwechslungsreiche Woche liegt hinter uns. Ganz oft sind unsere Mitseglner bei Unije sehr überrascht, dass die Mitte des Segeltörns schon längst überschritten ist. Nicht selten kommt der Wunsch nach Verlängerung und neuen Inselerkundungen. Und manchmal geht das sogar. Denn gerade jetzt (Corona) gibt es manche kurzfristige Buchung und Stornierung, die Möglichkeiten schafft, die wir früher nie anbieten konnten.
Zurück in Hafennähe von Medulin zieht es viele Gäste noch einmal zur Cactus Bar. Doch auch in Hafennähe können wir fußläufig eine tolles Restaurant empfehlen: Die Food & Wine Bar Malin liegt nur wenige Gehminuten von der Marina entfernt und bietet in schickem Ambiente einen traumhaften Blick auf die wunderschöne Bucht von Medulin. Genau das Richtige für unsere Gäste, die früh morgens zurück gen Karawankentunnel starten und ein letztes Mal Fotos tauschen frischen kroatischen Fisch genießen wollen.
Fernab vom Touristentrubel, dafür aber an einem Kreisverkehr gelegen, gibt es , den es gerade an den Wochenenden doch sogar im beschaulichen Medulin ein klein wenig gibt.
Mitsegeln mit Stuis Törns ist niemals langweilig